Kapitel 9: Kampf um die Balance

Die Luft schien schwerer zu werden, als die Kreaturen der Schatten näher rückten. Jennifer spürte, wie ihr Herz schneller schlug, doch in ihrer Pumagestalt konnte sie die Angst besser kontrollieren. Ihr Körper war angespannt, ihre Krallen bereit, ihre Sinne geschärft.

Taron, in der Gestalt eines gewaltigen Wolfes, knurrte tief, während Kaela als elegante Schneeleopardin neben ihm stand. Alric verwandelte sich in einen riesigen Falken und erhob sich in die Luft, bereit, die Kreaturen von oben zu attackieren.

„Konzentrier dich!“ rief Taron ihr zu, ohne den Blick von den Schattenwesen zu nehmen. „Spüre ihre Bewegungen, bevor sie zuschlagen!“

Jennifer nickte und hielt den Blick auf die Gegner gerichtet. Plötzlich schnellte eine der Kreaturen vor, ihr Körper ein fließender Schatten, der nach ihrem Hals schnappte. Instinktiv duckte Jennifer sich ab, sprang zur Seite und schlug mit ihren Krallen zu.

Ihr Angriff traf ins Schwarze – doch anstatt zu bluten, löste sich die Kreatur in einen dunklen Nebel auf.

„Sie bestehen nicht aus Fleisch und Blut!“ rief sie.

„Genau! Du musst ihre Essenz treffen!“ schrie Kaela zurück. „Ziele auf die Augen – dort konzentriert sich ihre Energie!“


Jennifer sprang erneut nach vorne, diesmal auf ein anderes Wesen zu. Sie spürte die Kraft ihrer Pumagestalt – ihre Muskeln arbeiteten mühelos, ihre Bewegungen waren fließend und präzise. Mit einem gewaltigen Satz war sie über der Kreatur, und mit einem gezielten Hieb riss sie deren leuchtende Augen auseinander. Die Kreatur schrie auf, bevor sie ebenfalls zu Nebel zerfiel.

Oben in der Luft jagte Alric wie ein Pfeil herab und griff die Schattenwesen aus der Höhe an. Seine Klauen waren wie scharfe Klingen, die in ihre essenzartigen Körper schlugen und sie in Nichts auflösten.

Taron und Kaela kämpften Seite an Seite, ihre Bewegungen perfekt aufeinander abgestimmt. Der Wolf packte eine Kreatur mit seinen gewaltigen Kiefern, während die Schneeleopardin mit einem blitzschnellen Schlag den Rest erledigte.

Jennifer bewunderte ihre Geschicklichkeit, doch sie hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Zwei weitere Kreaturen stürzten auf sie zu. Sie sprang zurück und verwandelte sich im Flug in ihre Adlergestalt. Mit mächtigen Flügelschlägen erhob sie sich in die Luft und stieß aus der Höhe herab.

„Ja!“ rief Taron. „Nutze deine Verwandlungen!“


Als Adler war Jennifer schnell und wendig. Sie tauchte herab, schnappte nach den Augen einer Kreatur und stieß sie zu Boden, bevor sie sich wieder verwandelte – diesmal zurück in die Pumagestalt. Sie landete elegant und rannte mit voller Geschwindigkeit auf die nächste Kreatur zu.

Doch dann passierte etwas, das sie unvorbereitet traf. Eine der Schattenkreaturen sprach – ihre Stimme war ein schneidendes Echo: „Du kannst uns nicht besiegen, Hüterin.“

Jennifer zögerte kurz, und das Wesen nutzte den Moment, um sie anzugreifen. Es schleuderte sie mit einer dunklen Welle zurück. Sie landete hart auf dem Boden und keuchte auf.

„Jennifer!“ schrie Kaela, während sie eine der Kreaturen von ihr ablenkte.

Jennifer rappelte sich auf. Sie war erschöpft, aber sie wusste, dass sie nicht aufgeben konnte.

„Nein,“ murmelte sie. „Ich lasse euch nicht gewinnen.“

Plötzlich spürte sie eine neue Energie in sich aufsteigen – eine Verbindung zu den Elementen um sie herum. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich.


Die Schattenwesen zögerten, als der Boden unter ihnen zu beben begann. Aus der Erde schossen Wurzeln hervor, die die Kreaturen umschlangen, während der Wind sich zu einem starken Sturm aufbaute. Jennifer öffnete die Augen, und sie leuchteten kurz golden.

„Wow,“ flüsterte Alric, der in seiner Falkengestalt über ihr kreiste.

Mit einer letzten Anstrengung sprang Jennifer auf die verbleibenden Schatten zu. Diesmal wusste sie genau, wohin sie zielen musste. Ihre Bewegungen waren präzise, ihre Angriffe kraftvoll. Eine nach der anderen zerfielen die Kreaturen, bis nur noch Stille blieb.


Die Gruppe sammelte sich, erschöpft, aber erleichtert.

„Das war beeindruckend,“ sagte Taron, als er wieder in seine menschliche Gestalt zurückkehrte.

„Ich… ich wusste nicht, dass ich das kann,“ sagte Jennifer und ließ sich auf den Boden sinken.

„Das wusstest du nicht,“ sagte Kaela mit einem Lächeln. „Aber es war immer in dir. Du wächst, Jennifer.“

Jennifer blickte in die Ferne, wo die Schatten sich verzogen hatten. Sie wusste, dass dies nur der Anfang war – aber sie fühlte sich stärker und entschlossener als je zuvor.

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